Anfänge von Stereo
Ein Schritt zurück: Um mich mit der Thematik von binauralem Audio vertrauter zu machen, will ich mehr über die Ursprünge der Technik lernen. Zentraler Bestandteil dafür ist die Wiedergabe von Stereomaterial.
Auf dem Weg die Herkunft von Stereo zu verstehen, sieht vor allem ein Buchtipp meiner Betreuerin Astrid Drechsler vielversprechend aus: "Living Stereo: Histories and Cultures of Multichannel Sound" von Paul Théberge, Kyle Devine, und Tom Everrett.
In dem Buch werden verschiedene parallele Entwicklungen der Mehrkanaltechnik gezeigt und von verschiedenen Betrachtungsebenen aus erklärt. Stereofonie hatte seinen Durchbruch in verschiedenen Bereichen zu unterschiedlichen Zeiten, was den gesamten geschichtlichen Ablauf nicht linear macht.
Ein kleines Animationsvideo von radiofrance zeigt in zwei Minuten einen ganz kurzen Überblick über die Stereowiedergabe und gleichzeitig ein paar binaurale Beispiele (Englische Untertitel sind verfügbar).
Wo sich Stereo erst in den 80ern im Fernsehen durchsetzte, kam die Entwicklung schon in den 50ern in den Kinos an und wurde in der Musik kommerzialisiert. Noch früher – im Jahr 1881 – arbeitete Clèment Ader mit der Pariser Oper bei der Übertragung von Aufführungen mit zwei Audio-Kanälen.
Somit sollte ich mit meiner Fragestellung konkreter werden und in die verschiedenen Ebenen der Entwicklung von Stereo tauchen. Ein besonderes Augenmerk will ich dabei auf den gezielten kreativen Einsatz von binauralen Elementen in den Anwendungsgebieten legen.
Literatur
Théberge, Paul/Devine, Kyle/Everrett, Tom: Living Stereo. Histories and Cultures of Multichannel Sound: Bloomsbury Publishing USA 2015.